DER FLUCH VERBOTENER LIEBE

Samstag 01.07.2023 20:30 Uhr
Karl Markovics – Rezitation Rumorum – Musik

Ruine Dobra
3594 Franzen
Waldviertel

Artus und Morgause

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Das Thema der illegitimen Geburt wiederholt sich in den mythisch sagenhaften Geschichten um König Artus‘ Leben unter anderen Vorzeichen erneut. König Artus zeugt mit Morgause einen unehelichen Sohn, der ihm zum Verhängnis werden soll: Mordred, Ritter der Tafelrunde, wird von Artus als Statthalter in Britannien eingesetzt. In Abwesenheit des Königs baut er seine Macht aus und erklärt Artus schließlich für tot, um selbst den Thron zu besteigen. In der Schlacht, die bei Artus‘ Rückkehr losbricht, töten die beiden einander. Die Liebe macht blind, die Liebe tötet.

SIE: Morgause, auch bekannt als Morgawse oder Margawse ist eine Figur aus der Sage um König Artus. Soviel ist gewiss. In einigen Varianten ist sie die Halbschwester oder die Tante (Mutterschwester) von König Artus und entweder Mutter oder Erzieherin seines Sohnes Mordred, den Artus im Geschwisterinzest gezeugt haben soll. Möglicherweise handelt es sich sagengeschichtlich um eine „Abspaltung“ beziehungsweise eine Verdoppelung der Figur der Morgan le Fay, deren Schwester beziehungsweise Tante sie ist. Als Königin und Gemahlin des Königs Lot von Orkney ist sie in vielen Überlieferungen die Mutter von Gawan, Gareth, Gaheris und Agravaine.

ER: Tötet seinen Vater. Pech? Bei all dem was davor passierte, schon. Der dramatische Höhepunkt der Artussage ist Mordreds Verrat an König Artus (Vater). Auch hier gibt es mehrere Varianten der Erzählungen: In einer setzt Artus nach Gallien (Frankreich) über, um dort Verbündete zu unterstützen und um weiter nach Rom zu ziehen. In einer anderen führt er Krieg gegen Lancelot, um dessen „vermeintlichen Ehebruch“ mit Guinevere zu rächen. Mordred wird von Artus als Statthalter in Britannien eingesetzt; er nutzt diese Position und Artus‘ Abwesenheit nur zu gut, um seine eigene Macht auszubauen. Schließlich erklärt er Artus für tot und besteigt selbst den Thron. Als Grund soll eine schwere Niederlage von Artus in Gallien herhalten. Von dieser Niederlage wird aber nur berichtet. In einer der vielen Spielarten der Geschichte vermählt sich Mordred anschließend mit Königin Guinevere. Cliffhanger.

Sie sehen schon, Namedropping erfordert hier eine Stimme, die all das vorlesend ins Helle bringt. Wer könnte das besser als Karl Markovics. Er weist Sätzen, Absätzen und eben jenem Fluch der verbotenen Liebe, jetzt scheint es fast pathetisch, ihrem Kopfkino den Weg. Vorhang auf für einen „Charakterkopf“

Karl Markovics

– Rezitation

Karl Markovics begann seine Laufbahn 1982 am Wiener Serapionstheater. Ab 1985 trat er in Michael Schottenbergs „Theater im Kopf“ ebenso wie in Karl Welunscheks legendärem „Wiener Ensemble“ auf.

Seine erste Filmrolle übernahm Markovics 1991 in dem Kinofilm «Hund und Katz» von Michael Sturminger. 1993 spielte er den Kirchingerwirt in Paul Harathers tragikomischem Roadmovie «Indien».

Einem breiteren Publikum wurde der zweifache «Romy»-Preisträger als Bezirksinspektor Stockinger, zuerst in der österreichischen Krimiserie „Kommissar Rex“, danach in der Spin Off-Serie «Stockinger» bekannt.

Es folgten zahlreiche Film-und Fernsehrollen, u. a. in „Drei Herren“, „Hinterholz 8“, „Late Show“, „Komm, süßer Tod“, „Franz Fuchs – ein Patriot“ und in über 50 weiteren nationalen und internationalen Produktionen. So spielte Karl Markovics an der Seite von Liam Neeson im Thriller „Unknown Identity“, zusammen mit Harvey Keitel und Ralph Fiennes in „The Grand Budapest Hotel“ oder im Vorjahr unter der Regie von Terrence Malick in dessem neuesten Werk „Radegund“.

Die Hauptrolle des Salomon Sorowitsch in Stefan Ruzowitzkys Film „Die Fälscher“ (2007), der 2008 als bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, war Markovics’ bislang größter internationaler Erfolg.

2009 war er zusammen mit anderen österreichischen Filmschaffenden Mitbegründer der Akademie des Österreichischen Films. 2011 gab er mit dem Spielfilm «Atmen“ sein Debüt als Regisseur und Drehbuchautor. Die Produktion mit Thomas Schubert in der Hauptrolle wurde in die Reihe „Quinzaine des réalisateurs“ der 64. Filmfestspiele von Cannes eingeladen, mit 40 internationalen Preisen ausgezeichnet, sowie 2012 mit 6 Österreichischen Filmpreisen ausgezeichnet.  Sein zweiter Kinofilm „Superwelt“, mit Ulrike Beimpold in der Hauptrolle, hatte 2015 bei den 65. Filmfestspielen von Berlin seine Welturaufführung.

Neben seiner Arbeit vor und hinter der Kamera tritt Karl Markovics in den letzten Jahren vermehrt als Interpret von musikalisch-literarischen Programmen auf. So bestritt er gemeinsam mit dem Akkordeonisten Kszysztof Dobrek und dem Geiger Aliosha Biz den Abend „Meine Winterreise“ im Gläsernen Saal/Musikverein, oder stand zusammen mit dem Ensemble Barucco in der Produktion „The King Arthur Seance“ von Helmut Jasbar auf der Bühne des Theaters an der Wien.

Rumorum

– Musik

RUMORUM ist ein Ensemble, das sich mit Instrumenten und Gesang auf die Musik des 13. bis 15. Jahrhunderts konzentriert. Die Musiker von RUMORUM setzen sich mit den Eindrücken vergangener Kulturen hingebungsvoll auseinander und bemühen sich dabei, die „Quelle erklingen zu lassen“, indem sie mittelalterliche Musik auf ehrliche, kunstvolle und historisch feinfühlige Weise auf die moderne Konzertbühne bringen. Neben der Interpretation von beliebten Repertoires des Mittelalters ist das Ensemble bekannt dafür, neue Kompositionen, Improvisationen und Spielpraktiken in seine Konzertprogramme einzubringen.

Konzert- und Festivalengagements des Ensembles umfassen ein Radiokonzert für den WDR3 im Rahmen der Tage Alter Musik in Herne, die Rencontres Internationales de Musique Médiévale du Thoronet, das York Early Music Festival, eine Konzertreise für die Organisatie Oude Muziek in Utrecht und die Tage Alter Musik Regensburg. Ihre Auftritte führten sie bislang nach Frankreich, Deutschland, Belgien, die Niederlande, England, Italien, Österreich, Lettland und in die Schweiz.

RUMORUM gründete sich während gemeinsamer Studien der mittelalterlichen Aufführungspraxis an der Schweizer Schola Cantorum Basiliensis. Kurz darauf wurde das Ensemble für die Laus Polyphoniae International Young Artists Presentation 2015 ausgewählt (in jenem Jahr unter dem Titel International Petrus Alamire Lab). Im gleichen Jahr befand sich RUMORUM unter den Finalisten des St John’s Smith Square Young Artists Wettbewerbs und gewann dort sowohl den Preis «Eeemerging» als auch den Publikumspreis («Friends Prize»). RUMORUM wurde ausserdem als eines von fünf jungen Ensembles für das Saisonprogramm Brighton Early Music Festival Live! 2017–18 gewählt. 2018 und 2019 wurde die Gruppe durch das Programm Eeemerging als aufstrebendes, europäisches Ensemble («Emerging European Ensemble») gefördert.

Besetzung Klangraum Dobra 2023
Grace Newcombe (Gesang, gothische Harfe)
Marc Lewon (Gesang, Laute, Gittern)
Holly Scarborough (Traversflöte, Pfeife und Tabor, Doppelflöte)
Elizabeth Sommers (Gesang, Fidel)